Mit elektrischen Flügeln in den Frühling

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Sie treten ganz gemütlich in die Pedale ….. und müssen sich plötzlich wegen Geschwindigkeits- überschreitung vor Blitzern in Acht nehmen. Dabei probieren sie doch nur ihr neues Fahrrad aus. Am Ende des Artikels nehmen wir sie mit auf eine rasante „E-Bike“-Tour durch Berlin. Jetzt wo der Schnee  und vor allem das Salz auf den Straßen weg ist werden mancherorts die Fahrräder aus den Garagen geholt. Bei den ersten Ausflügen kommt dann die Ernüchterung. Man stellt fest, wie anstrengend diese Art der Fortbewegung sein kann. Es geht oft viel zu langsam voran. Am Berg werden die Beine bleischwer und das Herz hämmert in der Brust.

Fliegen müsste man können. Superkräfte müsste man haben.

Tatsächlich haben sportlich gut trainierte Radfahrer das Gefühl großer Energie, wenn sie unterwegs sind. Der Fahrtwind pfeift bei über 30 Stundenkilometern. In den Kurven erleben sie schon den Anpressdruck der Reifen. Sie berichten über ein Kraftgefühl, wenn sich Zug und Druck der Muskulatur über die Mechanik auf die Straße überträgt. Besonders wichtig ist der Zusammenhang von Kraftaufwand und Fortbewegung. Die Geschwindigkeit, die aus den Muskeln kommt verleiht eine tiefe Befriedigung im Gegensatz zur passiven Beschleunigung durch Motorkraft.

Eine Zauberei namens Pedelec

Sehr viel schneller mit dem Rad vorankommen, eine viel größere Reichweite haben, bleibt das für Otto Normalo ein Traum? Dank der menschlichen Erfindungskraft werden viele Träume wahr. Bereits seit 1992 gibt es auf dem Markt so genannte Pedelecs.  Info zu „Pedelec“

Dieses Kunstwort ist eine Abkürzung von Pedal Electric Cycle. Dabei handelt es sich um Elektrofahrräder, bei denen die Leistung des Motors erst durch Treten in die Pedale aktiviert wird. Beim Pedelec kommen zum Fahrrad noch ein Elektromotor, ein Akkumulator, eine Steuerelektronik, sowie Sensoren für Tretkraft oder Kurbelbewegung hinzu. Das alles bedeutet zusätzliches Gewicht. Pedelecs bringen es auf 20 kg und mehr. Inzwischen gibt es schon elektrisch beflügelte Rennräder mit 15 kg und Mountainbikes mit deutlich weniger als 20 kg.

Die Motorsteuerung verstärkt entweder die eingesetzte Kraft an der Kurbel in einem vorgewählten Prozentsatz oder sie wird von der Drehbewegung der Kurbel reguliert.

Das Ergebnis ist, dass die Kräfte der fahrenden Person gesteigert werden, im Extremfall bis hin zu einem Supermann-Effekt. Die Motoren sind entweder in der vorderen bzw. hinteren Radnabe oder am Tretlager angebracht.

Entwicklung bei den Akkumulatoren ist atemberaubend

Leistungsbegrenzend für Pedelecs sind im Augenblick die Batterien. Man verwendet heute vorwiegend die teuren Lithium-Ionen-Akkus. Sie verleihen den Pedelecs eine Reichweite von 26 bis 90 km. Aber auch hier stehen sensationelle technische Entwicklungen vor der Tür. Lithium-Polymer-Akkus, Lithium-Titanat-Akkus, Lithium-Luft-Akkumulatoren. Sie werden dank höherer Energiedichte die Reichweite bis zum Zehnfachen steigern können. Dutzende von Forschungsgruppen überbieten sich fast wöchentlich mit ihren Ergebnissen.  Info zu „Lithium-Ionen-Akkumulatoren“

Das E-Bike als nächste Stufe

Rechtlich sind die Pedelecs Fahrräder mit Trethilfe. Sie sind abgeregelt bei 25 km/h und führerscheinfrei. Auch hier sind die Spielregeln in Bewegung. Die Grauzone der Geschwindigkeit reicht schon bis 45 km/h.

Die nächste Stufe der Eskalation sind dann die E-Bikes mit Geschwindigkeiten bis 80 km/h, zum Beispiel das sensationelle E-Rocket aus einer Berliner Edelschmiede.

Für derartige High-End-Geräte benötigt man einen Führerschein und ein Kennzeichen.

Die psychologische Wirkung der E-Bikes ist umwerfend. Da die Geschwindigkeit durch die Tretbewegung, also durch Muskelkraft gesteuert wird, haben die FahrerInnen zwar das Empfinden des Radfahrens, sie können aber Autos und Motorräder im Stadtverkehr hinter sich lassen.

Wunderbare neue Technikwelt der E-Räder

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Schnallen sie sich an, wir nehmen sie mit auf eine rasante Fahrradtour durch Berlin.

Selbst die Deutsche Post AG schätzt die Vorteile der Elektromobilität. Sie hat schon 5500 Elektroräder im Einsatz. Die Welt der Pedelecs ist vielfältig und faszinierend. Es gibt unzählige Modelle für jeden Bedarf und Geschmack. Es gibt Testserien und Rallyes. Es gibt elegante Modelle wie den Flyer und den Stromer oder geländetaugliche Geräte wie die KTM E-Cross.

Die Zukunft des Straßenverkehrs?

Man stelle sich vor, dass in einer Kleinstadt wie Geisenfeld, die vom Verkehr etwas genervt ist, ca. 30% der VerkehrsteilnehmerInnen auf lautlose Pedelecs und E-Bikes umsteigen.

Damit wäre der Verkehr schlagartig entzerrt und viel leiser.Vielleicht sollten Kommunalpolitiker in diese Zukunft denken und diese Art der Mobilität fördern.

Auch die SZ hat dazu einen netten Artikel veröffentlicht.

Link zu SZonline vom 30.März –Elektrorad im Test: Mit Schwung und Gefühl

Über nonbescher

Das Kürzel steht für einzelne Autoren, deren Erlaubnis Bürgersicht bekam, ihre auf anderen Websites erschienenen Artikel hier zweitverwertend veröffentlichen zu dürfen.

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