Wenn es dem Esel zu wohl ist …..

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… muss er nicht aufs Eis gehen. Er springt stattdessen ins Wasser.

Bei „Schwimmen im Nikolauskostüm“ muss nicht gleich eine weitere originelle Eingebung des Vorsitzenden der kleinsten Geisenfelder Stadtratsfraktion befürchtet werden. Trotz seines pixeligen Vorhabens, einen mit einem Smartphone lesbaren „Öffnungszeiten-QR-Code“ am Rathaus anbringen zu lassen, haben Stadtrat Böhm und seine USB-Gruppierung kein Monopol auf Absurditäten.

Diese „Weihnachtsschwimmen“ genannten Veranstaltungen, bei denen nikolausig angezogene Wasserratten in Flüsse, Seen und noch größere Wassermassen springen, finden in ganz Europa statt.
Von Irland über die Schweiz bis zum Mittelmeer: schwimmende Zipfelmützen mit prustenden Köpfen darunter findet man zu den Festtagen in vielen Gegenden der Erde.

Hier eine kleine Auswahl: Wo gibt es überall Weihnachtsschwimmen

Falls die gefundenen Orte etwas zu weit weg sein sollten, die eisige Planscherei aber auf den einen oder anderen einen gewissen Reiz ausüben sollte, hilft vielleicht ein Blick in einen verstaubten Karton mit der Aufschrift „Noch nicht behandelte Anträge an den Geisenfelder Stadtrat„.

Der letzte bekannte Antrag aus so einem Karton kam von …. der Geisenfelder USB!

Obwohl bekanntlich Anträge an den Stadtrat mit einer Frist von 3 Monaten im Stadtrat behandelt werden sollen (Bayerische Gemeindeordnung) tauchte auf der Stadtratssitzung vom November ein Uraltantrag besagter Gruppierung auf. Just zu einem Zeitpunkt, als er gut ins Bild passte und die Vorarbeiten dazu von Anderen bereits erledigt waren. (Kataster über private, verkäufliche Baugrundstücke)

In einem Karton im Bürgersicht-Keller haben auch wir einen etwas vergilbten Antrag gefunden:
Ein Antrag zur „Zusammenlegung von Christkindlmarkt und Weihnachtsschwimmen„.

Darin wird, wegen Ausrichtung eines Weihnachtsschwimmens an einem der Geisenfelder Weiher, die örtliche Verlegung des Geisenfelder Christkindlmarktes an einen dieser Weiher angeregt. Sollte das (aus vorsorglich „unverständlich“ genannten Gründen) nicht möglich sein, so werde alternativ das Aufstellen von Großbadewannen auf dem Stadtplatz vorgeschlagen. Dazu könnte noch allerlei, eventuell auch weihnachtlich unangemessenes Unterhaltungsprogramm geboten werden. (Schmissige Bewegungsspiele, Mitmachmusik, Tanz, usw.)

Ob dieser Antrag je eingereicht wurde oder es sich nur um die Kopie eines noch einzureichenden Antrag handelt, konnte wegen des angejahrten Zustands des Papiers nicht ermittelt werden.
Jetzt muss man nur abwarten, ob so etwas -oder etwas ähnliches- nicht doch noch im Stadtrat behandelt wird und von welcher Fraktion diese Kuriosität eingereicht wird?

Ein Indiz für die Urheberschaft könnte die dürftige, am Ende des Antrags angeführte Antragsbegründung liefern. In Plätscherfeld, einer mit Geisenfeld vergleichbaren Stadt in Hinterpommern werde diese Weihnachtskombination demnächst auch eingeführt. Eine objektiv gute Sache, meinen alle Experten. Nur eine Handvoll Idioten könnte gegen so eine bürgerfreundliche Sache sein.

Der Antrag wurde jetzt nicht gerade unbändig spaßig begründet, doch die Ecke aus der er eventuell kommen könnte, ist nicht mehr so dunkel.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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Glückwünsche

Am besten schalten sie jetzt ihre Lautsprecher ein.

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