Selber denken hat wieder Konjunktur im politischen Geisenfeld

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Wir sind wählbar„,

beschloss der CDG-Vorsitzender Merus die Vorstellungsrunde und leitete über zum gut einstündigen Bericht des derzeitigen „CDG-Einzelkämpfers im Geisenfelder Stadtrat„, Josef Rockermeier.

Er habe wirklich nicht damit gerechnet „das die Bude voll ist“ und es sei schön, „das sich so viel für uns interessieren“ erklärte Rockermeier zu Beginn seiner Ausführungen.

Ohne das besonders bei „unanhängigen“ Stadträten zu beobachtende selbstglorifizierende Beiwerk schilderte er in unverstellter Offenheit seine „völlige politische Ahnungslosigkeit“ als er 2008 in den Stadtrat gewählt wurde. Und obwohl es nicht ganz einfach war, er musste sich besonders bei bisher ungekannten Problemstellungen „ziemlich reinarbeiten„, habe er in den vergangenen sechs Jahren wertvolle Erfahrungen machen können.

Besonders im Umgang mit den angedachten Geisenfelder Umgehungsstraßen. Diesen „blanken Aktionismus„, wie Rockermeier den aus der Gesamtbetrachtung Westumfahrung herausgelösten Bau einer Nord- ohne Südumgehung bezeichnet, verstehe er nicht.

Warum erinnere sich der Bürgermeister nicht an seine früheren Aussagen?

Müsse sich der Bürgermeister doch an frühere Aussagen erinnern lassen, in denen vor allem er als Bedingung für den Bau der Nordumgehung die Realisierung einer Südumgehung voran stellte. An den Gründen, die diese Auffassung stützen, habe sich nach Ansicht Rockermeiers nichts geändert.

Man sollte sich verdeutlichen, welche landläufige Bedeutung der Begriff „Umgehung“ habe: Verkehrsentlastung oder Verkehrsberuhigung!

An den Gründen, warum der alleinige Bau der Nordumfahrung falsch sei,
habe sich nichts geändert!

Denn noch immer würde man mit dem alleinigen Bau einer Nordumfahrung nur eine bescheidene Verkehrsentlastung von 5 bis 10 Prozent erzielen. Trotz Nordumfahrung würde es zu Stoßzeiten auch weiterhin die lästigen Staus auf der Augsburgerstraße zwischen Wasserturm und Stadtplatz geben.

Die wirklich Abhilfe schaffende Ableitung durch eine Südumgehung fehle ja weiterhin und werde, wenn überhaupt, nicht vor 2025 vom Freistaat gebaut.

Noch immer ändere der Bau dieses kleineren Teils einer sinnvollerweise nur komplett zu bauenden Ortsumfahrung nichts am wirklich dringender zu lösenden Quell- Zielverkehr der hausgemachten innerörtlichen Verkehrsbewegungen.

Abhilfe könnte hier die „rückwärtige Erschließung von Baugebieten“ bringen. Dazu dürfte die Stadt aber nicht jedes der ihr durch das „Einheimischen Model“ zugefallene Grundstück veräußern. Statt an Gewinnmaximierung sollte man hier zuerst an den Bau von Entlastungsstraßen denken.

Weiter gehts auf Seite 3: „Das Prinzip Hoffnung“ der Umgehungsstraßenbefürworter

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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