Der „bürgerfreundliche“ Rathauschef lud zur privaten Geburtstagsfeier. Anlässlich seiner Kandidatur betonte er 2007 in der USB-Postille „Aufwind“ sein wichtigstes Motiv:„Visionen für Geisenfeld und seine Ortsteile zu entwickeln“ und „den Wirtschaftsstandort Geisenfeld stärken„. Mit „Wirtschaftsstandort“ dürfte er die heimische Gastronomie nicht gemeint haben. Denn seine „private“ Geburtstagsfeier zelebrierte er im Rathaus, nicht in der „heimischen Wirtschaft“. Und diese Art der Förderung setzt sich bei den angesetzten Bürgerversammlungen fort. Die „Visionen“ des amtierenden Bürgermeisters offenbaren sich in der zusammengehudelten Bürgerballung von bevölkerungsreichen Stadtteilen in der Volksschulaula. Als hätten zum Beispiel die Bewohner von Zell und Ainau oder die Gemeindebürger aus Ilmendorf keine eigenen Versammlungsorte.
Wann sehen die Bürgerinnen und Bürger Geisenfelds den angemessenen Grad der Pflichterfüllung ihres Bürgermeisters erreicht?
Beim überfälligen Vortrag in einer mit Kinderstühlen ausgestatteten, überfüllten und furztrockenen Aula? In der Autofahrt zur etwas weiter gelegenen Bürgerversammlung, obwohl der bessere Versammlungsort gleich um die Ecke liegt?
Mit wohlfeilen aber hohlen Sprüchen von der „Bürgerfreundlichkeit“ kommt man nicht weit, besonders wenn man das Gegenteil praktiziert.
Gönnt der „Wirtschaftsfreundliche den Wirtschaften ihr Geschäft nicht?Gönnt er den Bürgerinnen und Bürgern ihr Bier bei Versammlungen nicht mehr, nur weil er mit einem „Rauswurfbier“ auf einer Jagdgenossenschaft schlechte Erfahrungen machen musste?
Staudters Freund und parteipolitischer Wadlbeißer, USB-Vorsitzender und grandios gescheiterter Landtagskandidat Günther Böhm, bekundete im Bürgermeisterwahlkampf 2008 (in einer „Anzeige“ (sic) im eigenen USB-Blatt) warum er „Christian Staudter wähle“: „Geisenfeld mit seinen Stadtteilen braucht einen erfahrenen Kommunalpolitiker als Bürgermeister, der
-Führungsstärke,
-Organisationsfähigkeit und
-Kommunikationsfähigkeit mitbringt!„.
Was einige schon vor der Wahl befürchteten ist nun für viele Gewissheit geworden:
Staudter besitzt keine dieser Eigenschaften!
Zumindest nicht in einem, für die Position des Bürgermeisters erwünschtem Maße.Er ließ sich diese Eigenschaften andichten. Selten klafften Dichtung und Wahrheit so weit auseinander.
Aber er ist ja nur einer von 21 Stadträten. Er führt zwar die Geschäfte, doch umzusetzen hat er das, was die anderen 20 Stadträte beschließen.
Eventuell raffen sich auf der bevorstehenden Stadtratssitzung vom 25. Februar einige unserer „Bürgervertreter“ auf, und machen diesem bürgerunfreundlichen Gebaren ein Ende.
Am Anfang jeder Stadtratssitzung kann jeder der Stadträte einen neuen Tagesordnungspunkt verlangen.
Vorschlag: „Ich stelle den Antrag, die Tagesordnung um folgenden Punkt zu erweitern: Neuorganisation der Bürgerversammlungen in den Ortsteilen.“
Und liebe Bürgerinnen und Bürger: Fragen sie doch „ihren“ Stadtrat wie er die Sache sieht?
Und besuchen sie diese Stadtratssitzung.
Die vorläufige Tagesordnung gibt es als Ergänzung dazu. Hier.
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Dies ist der zweite Artikel zu den nach zwei Jahren endlich stattfindenden Bürgerversammlungen 2010 in Geisenfeld.