Die Freude beim Verein zum „24 Stunden Lauf“ war riesig. Knapp 3000 Unterstützer hatten den Lauf bei einer von „Mission Olympic“ ausgelobten Online-Abstimmung auf den zweiten Platz hochgeklickt. Doch die damit verbundene 300,- Euro Fördersumme sollte nicht der Verein, sondern ein Trainer des Tennisclub Geisenfeld bekommen.
„Mission Olympic“ sucht nicht nur jährlich nach der „aktivsten Stadt Deutschlands„, sondern auch regelmäßig „Deutschlands beste Initiativen für Bewegung und Sport“. Das von Coca-Cola Deutschland und dem Deutschen Olympischen Sportbund initiierte Programm will damit sportliche Bewegung im Land nachhaltig fördern und bürgerschaftliches Engagement für einen aktiven Lebensstil unterstützen. Im Rahmen dieses Programms wird beispielsweise auch Geisenfeld -im Wettbewerb mit 4 weiteren Städten- Ende Juli am mit bis zu 75.000 Euro dotierten Städtewettbewerb teilnehmen.
Schon kurz nach der Nominierung zur „Finalstadt“ gab es jedoch wegen der Ausrichtung des Sportfestes irritierende Meldungen aus dem Geisenfelder „Organisationsteam„.
Dieses „Team“ tat sich besonders mit Eigenwilligkeiten bei der „Koordination“ des Schulsportfest der Geisenfelder Schulen und der Mitwirkung am „Fest des Sports“ des „24-Std-Laufs“ hervor.
Der „24-Std- Lauf“ werde zwar von der Stadt als „Leuchtturmprojekt“ gepriesen (siehe Homepage), passe aber nach Angaben eines Organisationsmitgliedes, dem „bekennenden Opa“ (Selbstdarstellung) Herbert Eifertinger, nicht in das Konzept dieses Sportfestes.
(Das war der selbe Mann, der noch am Tag der Nominierung eine „durchdachte Vorgehensweise“ anmahnte und vor „Schnellschüssen“ warnte -in der Heimatzeitung vom 2. Dezember)
Daraufhin drückte der „Verein zum 24-Std-Lauf“ in einem Brief an alle Stadträte sein Bedauern über die ihm mitgeteilte Ausgrenzung und die weiterhin bestehende Bereitschaft zur Ausrichtung mit.
In der darauf folgenden Stadtratssitzung im Januar führte das zur Frage aus der CSU-Fraktion, „welche Legitimation dieses Organisationsteam“ denn von wem eigentlich erhalten habe. Das habe er auf einer der zurückliegenden Sitzungen doch mal angeschnitten, rechtfertigte sich der Bürgermeister. Da es dabei zu keinerlei Einwendungen von Seiten der Stadträte gekommen sei, konnte er doch nur von einer Zustimmung zu seinem Vorschlag ausgehen.
(Da machte es sich der Bürgermeister aber zu leicht. Dieses „Organisationsteam“ brachte er auf einer Stadtratssitzung unter dem Tagesordnung „Bekanntgaben“ zu gehör. Unter diesem Tagesordnungspunkt wird weder debattiert noch abgestimmt. Die Stadträte hatten demzufolge gar keine Gelegenheit hier Einwendungen vorzubringen. Im übrigen kann der wissbegierige Bürger seit der Stadtratssitzung vom 8. September keine Stadtratssitzung mehr nachlesen. Die vom Bürgermeister vollmundig versprochene, und vom Stadtrat beschlossene „Veröffentlichungspflicht“ der aktuellen Stadtratsprotokolle ist seit September eingestellt. Oder einfach vergessen worden. Geisenfelder Verwaltungshandeln eben! )
Das es bei der Ausrichtung und Organisation des anstehenden Sportfestes ausschließlich um städtisches Geld und städtische Verantwortung geht, sollte eigentlich nicht nur EIN Stadtrat erkannt haben. (Stadtrat Schranner) Dem gesamten Gremium sollte -möglichst bald- seine Verantwortung für das Sportfest bewusst werden und die Organisation mittels Abstimmung und Beschluss auf breitere -eventuell auch fähigere- Schultern verteilen. Auch der von „Mission Olympic“ für die Ausrichtung zur Verfügung gestellte Geldbetrag in Höhe von 35.000 Euro ist kein Geschenk an den Bürgermeister, sondern als Unterstützung der Stadt, der Bevölkerung und der ausrichtenden Vereine gedacht. Wie lange wollen Geisenfelds Stadträte den Bürgermeister über ihre Köpfe hinweg seine persönlichen Vorlieben durchgehen lassen? Können oder wollen die 20 Stadträte ihre Aufsichtspflicht im Auftrag der Bürger nicht erfüllen?
Wie die 2. Bürgermeisterin und Geisenfelder Schulrektorin, Gabriele Bachhuber zeigte, ginge das sogar ganz einfach. Wie sie in der Heimatzeitung lesen durfte, wollte man ihr doch vom Geisenfelder „Organisationsteam„einen externen „Koordinator“ für das Schulsportfest vor die Nase setzen. Ohne etwas mit ihr abgestimmt zu haben, sollte ein Hauptschulrektor aus Pfaffenhofen ihre Haupt- und Volksschule und die Geisenfelder Realschule federführend bei der Ausrichtung koordinieren.
(man muss nicht extra darauf hinweisen, dass dieser Koordinator ein guter „Bekannter“ und dem Bürgermeister auch politisch nahestehender Geisenfelder ist)
Dass so eine Vorgehensweise mit ihr nicht zu machen ist, hat Frau Bachhuber an geeigneter Stelle vorgebracht. Damit dürfte der „Externe“ vom Tisch sein!
Konnte man bisher im Zusammenhang mit „Mission Olympic“ den Beteiligten in Geisenfeld keine gute sportliche Note aussprechen, so durfte der „24-Std-Lauf“ im Nachgang zur Wahl „Initiative des Monats Januar“ eine sportliche und faire Überraschung erleben.
Obwohl es anfangs nicht so aussah.
Florian Bauer, Übungsleiter beim Tennisclub Geisenfeld (TC) und aktiver Teilnehmer einer Laufgruppe beim 24-Std-Lauf, hatte den 24-Std-Lauf als Initiative des Monats Januar zur Abstimmung bei „Mission Olympic“ vorgeschlagen. Mit 9 weiteren „Initiativen“ wurde der Lauf auf der „Mission Olympic“ Homepage auch zur Abstimmung eingestellt.
Es fanden sich schnell Unterstützer (diese Seite, Aufruf in pafnet, facebook, usw), alle jemals beim 24-Std-Lauf gestarteten Läufer wurden vom Verein kontaktiert und am Ende landete der „24-Std-Lauf“ auf dem zweiten Platz der Abstimmung und konnte die dafür vorgesehene „Fördersumme“ in Höhe von 300 Euro erwarten.
Erwarten könne er diese Summe, doch ausgezahlt würde sie an jemand anderen, so die Auskunft des Organisationsbüro von Mission Olympic in Berlin.
Da sei etwas „nicht optimal gelaufen„, gab man sich auf Nachfrage von „Bürgersicht“ zerknirscht. Aus der Anmeldung sei nicht klar erkennbar gewesen, wer hier die Meldung abgegeben hatte. Dass es sich beim Einreicher nur um eine einzelne „Laufgruppe“, nicht aber um den „Verein zum 24-Std-Lauf“ handelte, habe man erst nach der Auswertung erkannt. Man bedaure zwar, den eigentlichen „24-Std-Lauf“ zur Abstimmung gestellt zu haben, könne die 300 Euro aber nur an den Einreicher, Herrn Florian Bauer auszahlen. (Auf der Homepage von Mission Olympic wurde daraufhin der Name des zweit platzierten nachträglich von „24h Lauf aus Geisenfeld“ in „24h-Laufgruppe des TC Geisenfeld“ geändert. Siehe Bild oben)
Auf telefonische Nachfrage erklärte Florian Bauer gegenüber „Bürgersicht„, die Meldung zur Initiative des Monats Januar sei im Nachhinein gesehen sicher unglücklich gelaufen, doch schlussendlich „wollte ich damit den 24-Std-Lauf unterstützen, und nicht unsere Laufgruppe„. „Schließlich leisten die ja die ganze Arbeit“ und er und die anderen Mitglieder seiner Laufgruppe wollen davon nicht ungerechtfertigter weise profitieren. „Sobald ich die 300 Euro von Mission Olympic bekomme, werde ich sie sofort an den Verein zum 24-Std-Lauf weitergeben“ versprach der TC-Trainer mit hörbarer Erleichterung, ein aufkommendes Missverständnis ausräumen zu können.
Die Vorsitzende des „Vereins zum 24-Std-Lauf“ , Gudrun Eberle, reagierte auf diese Nachricht mit nicht zu überhörender Freude über dieses faire Verhalten eines „echten Sportlers„.
Daran könnten sich einige orientieren.