Deutschland im Herbst – Eine Zusammenfassung unangenehmer Wahrheiten

Lesedauer 16 Minuten

Oder man versucht mit intransparenten Aussagen dem deutschen Steuerzahler in die Tasche zu greifen, und mittels kalkulierter Bauchmassage seine niederen Instinkte zu bedienen. Stichwort PKW-Maut.

Warum solle der deutsche Autofahrer auf europäischen Autobahnen zur Kasse gebeten werden, der europäische Autofahrer die deutschen Autobahnen aber kostenlos benützen dürfen? Würde man die PKW-Maut auch in Deutschland einführen, wäre diese Ungerechtigkeit beseitigt und die Kosten für die Verkehrsinfrastruktur würden damit von allen Nutzern getragen.

Rechnet man nach, wie der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Sören Bartol , erkennt man die trügerische Erwartung an einen größeren Beitrag ausländischer Autofahrer.„Das ist höchstens etwas für die Seele. Das deckt noch nicht einmal die Systemkosten“, sagte Bartol. Auch der ADAC sieht bei dieser Forderung „nur heiße Luft“ aus dem Verkehrsministerium strömen.
„Laut ADAC beträgt der Anteil ausländischer Pkw auf den deutschen Autobahnen lediglich fünf Prozent. Über die Mineralölsteuer, die beim Tanken in Deutschland fällig wird, decken die ausländischen Autofahrer die von ihnen verursachten Infrastrukturkosten jedoch voll und ganz ab. Eine weitere Abgabe wäre damit vor diesem Hintergrund nicht zu rechtfertigen. Leidtragende wären vor allem die deutschen Pkw-Fahrer, die auf den Autobahnen einen Verkehrsanteil von 95 Prozent ausmachen“. (Pressemitteilung des ADAC)

Und trotzdem wird diese Sau, wahlweise mit Vignette oder einem KFZ-Steuernachlass durch den deutschen Pressewald getrieben. Dass sie sich dabei an Brüsseler „geht-nicht-Baumstämmen“ den Schädel anrennt, scheint die Befürworter nicht zu stören. „Das ist eine Sache der Gerechtigkeit“, dobrintet es dazu aus Bayern. Wie bereits weiter oben angemerkt, sind solche Absonderungen geeignet, als Bayer spöttisch belächelt zu werden.

Warum trauen sich die Politangestellten der deutschen Bevölkerung solche Klöpse vorzusetzen? Liegt es am Sachverstand oder an den Auswirkungen der von Staatswegen verursachten Bildungsmisere?

Es darf als sicher angenommen werden, dass man in den Ministerien den „Bildungsbericht 2012“ kennt, und deren Erkenntnisse -bewusst oder unbewusst- Einfluss auf Aussagen der Ministerialbürokratie haben. In diesem Bericht findet man folgende Zusammenfassungen:

„Trotz Rückgang der Quote an Abgängern ohne Abschluss hoher Anteil leseschwacher Jugendlicher:
Die Zahl der Jugendlichen, die die Schule verlassen, ohne mindestens de Hauptschulabschluss erreicht zu haben, konnte – in allen Schularten – weiter gesenkt werden: 2010 waren es 6,5% der gleichalterigen Bevölkerung. In Anbetracht der Tatsache, dass der Anteil leseschwacher 15-Jähriger dreimal höher ausfällt, lässt dies auf einen nicht unbedeutenden Anteil an Jugendlichen schließen, die bei Schulabschluss nur über basale (Lese-)Kompetenzen verfügen.“ (Ergänzung für „rechenschwache“: 19,5% aller Schulabgänger sind „leseschwach“)

Zu allem Überfluss wächst auch der Anteil der Personen ohne Schul- und ohne Berufsabschluss.

„Anteil von Personen ohne Schul- und ohne Berufsabschluss an der Bevölkerung ist nach wie vor hoch:
In der Altersgruppe der 30- bis 35-Jährigen beträgt dieser Anteil bei den Männern 2010 17,5 %. Der Vergleich dieser Altersgruppe mit den 60- bis unter 65-Jährigen zeigt, dass bei den Männern in der jüngeren Altersgruppe der Anteil ohne Berufsabschluss um 6 Prozentpunkte höher ist als in der älteren, bei den Frauen ist er um 7 Prozentpunkte niedriger.“

Das sind nicht die einzigen Schwächen im deutschen System.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

Schon gelesen?

Tote ehren nicht – Gedanken zum Muttertag

Ein Tag, mit dem Mütter daran erinnern wollten, ihre Söhne nicht auf Schlachtfeldern liegen zu sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert