Geisenfeld. Der andere Jahresrückblick 2010

Lesedauer 28 Minuten

Der Schluss. Doch nicht das Ende

Am Schluss dieser Betrachtung des Jahresrückblicks von Geisenfelds Bürgermeister (sie wurde erst nach Ablauf des Jahres geschrieben, konnte also wirklich auf das Jahr zurückblicken) werfen wir noch einen Blick auf die seit Jahren angekündigten Umgehungsstraßen. Trotz der vom Bürgermeister bekundeten „Alternativlosigkeit“ wurde ihr Bau verschoben, verschoben, verschoben. Da eine der beiden Umgehungsstraßen mit städtischem Geld gebaut werden müsste, die Stadt den zum Bau notwendigen Zuschuss des bayerischen Staates aber nur erhält, sofern eine zweite Umgehung von eben diesem Staat auch gebaut wird, sitzt der Bürgermeister auf heißen Kohlen. Wird der Freistaat Bayern „seine“, die zweite Umgehungsstraße überhaupt bauen? Aufschluss darüber erhofft er sich von einem im späten Frühjahr 2011 veröffentlichten Bedarfsplan. Das zuständige Ingolstädter Bauamt hat zwar den seit über 10 Jahren festgeschriebenen Bedarf erneut an die oberste Baubehörde gemeldet. Jedoch ohne die für den Bürgermeister so wichtige und beruhigende Einteilung in Priorität 1. Ob und in welcher Prioritätsstufe die vom Staat zu bauende Umgehungsstraße im Bedarfsplan zu finden sein wird, bleibt somit ungewiss.

Alles, nichts, oder? Verkündete der Bürgermeister im Jahresrückblick stolz:“Massiv sind wir in den Grunderwerb für die Umgehungsstraße eingestiegen“. Verschwieg aber dabei, den größten Teil der „rund einen Million Euro“ für Tausch- und ökologische Ausgleichsflächen ausgegeben zu haben. Flächen für die Trasse konnte die Stadt nur in sehr geringem Umfang erwerben.

Könnte man nun die eine, wegen der nicht realisierten zweiten Umgehungsstraße nicht bauen, würden sich dunkle Wolken über des Bürgermeisters Kopf bilden. Was macht man mit nutzlosen Grundstücken? Und vor allem: Was macht man mit einem sturen Bürgermeister?

Doch das sind Fragen, die frühestens im nächsten Jahresrückblick beantwortet werden können! Eventuell sogar vom Bürgermeister.

Bis dahin nehmen wir Zuflucht bei Voltaire, einem der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution:

Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung.

Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion

Ihr Onkel Albert.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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